Keine Frage: Angstzustände und Panikattacken sind extrem unangenehme Erlebnisse. Gerade in der aktuellen Zeit der Corona-Krise leiden viele Menschen unter unerwarteten Panikattacken. Oft plagt Betroffene bereits die Angst vor der Angst, der sogenannten Erwartungsangst. 

Deshalb haben wir 3 Tipps gegen die Angst vor der Angst für dich vorbereitet, die dir dabei helfen, dem Teufelskreislauf der Angst zu entkommen.

Nehme deine Erwartungsangst als Beobachter wahr!

Dieser Tipp mag einfach und banal klingen, aber ist dennoch so wichtig und effektiv. Dabei geht es hier nicht darum, die Angst in ihrer Intensität zu verspüren und sich darin zu verlieren, sondern vielmehr sich von dem Gefühl der Angst zu distanzieren und es aus der Ferne zu reflektieren. Wie ein Wissenschaftler, der einem interessanten Phänomen auf der Spur ist oder ein Kind, das einen Gegenstand zum ersten Mal in seinem Leben betrachtet. Wenn du merkst, dass Angst aufkommt, trete einen Schritt zurück und beobachte dein Gefühl. Versuche herauszufinden, welche Gedanken mit der Angst in Verbindung stehen und welche Frühwarnzeichen sich in deinem Körper bemerkbar machen. Vielleicht bekommst du schwitzige Hände oder dein Bein fängt an zu wippen.Diese Technik hilft dir, Beobachter deines eigenen Gefühls zu werden und ermöglicht dir, dich und deinen Körper gut kennenzulernen.

Halte dir deine Einschränkungen vor Augen!

Nicht selten führt Angst dazu, dass bestimmte Orte und Aktivitäten vermieden werden. Zu groß ist die Sorge, dass genau an diesen Orten die Angst unaushaltsam wird. Vermeidungsverhalten ist etwas, das deine Lebensqualität in hohem Maße beeinträchtigen kann. Es ist wichtig, welche Dinge du aufgrund der Angst nicht mehr unternimmst. Vielleicht fehlen dir bestimmte Aktivitäten sogar und du würdest dir wünschen, bestimmte Sachen wieder unternehmen zu können. Überlege dir nicht nur, welche Abstriche du in der Vergangenheit vorgenommen hast, sondern auch, wie dein Leben zukünftig aussehen soll: Welche Aktivitäten würdest du machen, wenn deine Angst dein Verhalten nicht länger kontrolliert? An welche Orte würdest dich begeben und welche Ziele würdest du verfolgen, wenn du frei von der Angst vor der Angst wärst? Wenn du möchtest, schreibe deine Ziele auf und benutzte diese Liste als Motivator auf dem Weg, gegen die Angst anzugehen. In Anbetracht der Corona-Krise sind diese Ziele aktuell vielleicht eingeschränkt, also lasse deiner Kreativität hier freien Lauf.

Fasse deinen Mut zusammen und stelle dich deinen Ängsten!

Das wirksamste Mittel gegen Angst ist und bleibt Mut. In der Psychotherapie spricht man von der „Exposition“, wenn es darum geht, sich den eigenen Ängsten zu stellen. Der Kernpunkt dabei ist: Unternimm genau das, was auf der Liste steht, die du unter Tipp 2 angefertigt hast. Ganz unabhängig davon, ob du dabei Angst vor der Angst verspürst oder nicht. Das ist natürlich um einiges leichter gesagt als getan. Gehe hier Schritt für Schritt vor, um dich nicht zu überfordern. Versuche dich, von Mal zu Mal zu steigern und jedes mal ein bisschen mutiger zu sein. Bei dem Versuch deine Angst zu besiegen, ist es ganz normal, dass du Angst verspürst. Das zeigt dir, dass du an den richtigen Zielen arbeitest. Achte darauf, dass die Angst nicht zu groß wird. Versuche dabei Tipp 1 anzuwenden und deine Gefühle möglichst neutral zu beobachten. Auf keinen Fall solltest du vergessen: Übung macht den Meister. Auch wenn es nicht gleich klappt, die Angst vor der Angst vollständig zu überwinden, wirst du mit der Zeit und trotz eventuellen Rückschlägen eine Veränderung bemerken. 

Wir hoffen, dass dir diese Tipps helfen können, die Angst in deinem Alltag zu reduzieren und dein Wohlbefinden wieder zu steigern. Wir wünschen dir viel Erfolg dabei. Wir glauben an dich!